Besuch von Andreas Jung, MdB, am ISC Konstanz: Ziele für die Solarindustrie der Zukunft
Am Freitag, den 13. Dezember 2024, besuchte Andreas Jung, Bundestagsabgeordneter der CDU und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, das ISC Konstanz. Der Fokus des Besuchs lag auf der Besichtigung unseres Neubaus und den aktuellen Entwicklungen am Institut. Besonders beeindruckte Herr Jung unser schnelles Baufortschritt sowie die innovative Nutzung der Solarenergie vom Dach des Neubaus. Durch die vollständige Eigenstromversorgung sparen wir jährlich bis zu 60.000 Euro an Stromkosten.
Während seines Besuchs stellte sich Andreas Jung auch kritischen Fragen zur Klimapolitik der CDU. Diskutiert wurde unter anderem, ob eine erneute Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken überhaupt sinnvoll sei – insbesondere vor dem Hintergrund, dass selbst die Betreiber dies nicht für praktikabel halten. Herr Jung betonte, dass die CDU hier ergebnisoffen bleiben wolle, persönlich halte er jedoch „die Messe für gelesen“: Eine Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken sei sehr unwahrscheinlich.
Wir wiesen zudem darauf hin, dass die Kernfusion derzeit noch weit von einer praktischen Anwendung entfernt ist und somit vor allem ein Forschungsthema bleibt. Im Gegensatz dazu ist Solarenergie schon heute vielerorts die günstigste Energieform – günstiger auch als Atomkraft – und bietet enormes Potenzial.
Zusammen mit Ralf Preu vom Fraunhofer ISE Freiburg überreichten wir Herrn Jung dieses Positionspapier, in dem wir konkrete Ziele und Forderungen für die nächste Bundesregierung formulieren:
- Die deutsche und europäische Solarindustrie als Exportindustrie wieder aufbauen: Lokale Maschinen und Forschung genießen international hohes Ansehen. Besonders in wachsenden Märkten wie Indien und den USA, wo chinesische Maschinen oft nicht willkommen sind, besteht ein großes wirtschaftliches Potenzial. Für die lokale Industrie können in den kommenden drei Jahren Chancen von 10 Milliarden Euro und mehr entstehen.
- Resilienz in der Energieversorgung aufbauen: Solarenergie ist nicht nur die günstigste, sondern auch die wichtigste Energieform für die Zukunft. Allerdings findet nahezu die gesamte Wertschöpfung aktuell in China statt. Um Abhängigkeiten zu vermeiden, müssen wir in Deutschland eine lokale Wertschöpfungskapazität von etwa 10 GW aufbauen. Dies ist essenziell, um bei Bedarf die Produktion kurzfristig hochfahren zu können.
Maßnahmen:
- Ausbau der lokalen Produktion innovativer Hightech-Produkte.
- Internationale Vermarktung und Nutzung von Maschinenbau-Technologie aus Deutschland.
- Stärkung der Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur für die Solarindustrie.
Herr Jung zeigte großes Interesse an unseren Vorschlägen und bat um weitergehende, konkrete Empfehlungen zu den einzelnen Punkten. Er sicherte uns zu, die Forderungen in die politische Diskussion einzubringen.
Wir danken Andreas Jung für seinen Besuch und sein Engagement für die Zukunft der Solarenergie in Deutschland.